Sonntag, 11. Oktober 2009

Abtreibungspolitiker erhält Nobelpreis

von Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks e.V.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an den US-Präsidenten wirkt schon auf den ersten Blick lächerlich - oder wer kennt herausragende Leistungen Obamas in der Außenpolitik bzw. konkrete Erfolge im Bereich weltweiter Konfliktlösung?

Allerdings sind konsequente Friedensfreunde in puncto Friedensnobelpreis bereits Kummer gewohnt - man denke etwa an Jassir Arafat, der diese hochdotierte Würdigung ebenfalls erhielt, obwohl er jahrzehntelang ein weltweites Terrornetz steuerte und die Vernichtung Israels auf seine blutigen Fahnen schrieb.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Obama ist ein Schlag ins Gesicht aller Lebensrechtler und ungeborenen Kinder. Der amerikanische Präsident hat die vielfältigen Initiativen seines Vorgängers gegen Abtreibung nicht nur gestoppt, sondern die Vernichtung der Kinder im Mutterleib sofort nach Beginn seiner Amtszeit vehement vorangetrieben.

Das gilt auch für den Bereich der Bioethik: Anfang März 2009 sorgte der vielgepriesene „Hoffnungsträger“ mit einem Erlaß dafür, daß jene Einschränkungen aufgehoben werden, die Präsident Bush hinsichtlich der staatlichen Finanzierung der Forschung mit embryonalen Stammzellen eingeführt hatte. Insofern waren die USA in der Bush-Ära lobenswerte Vorreiter gegen menschenfeindlichen Forschungswahn.

Durch die von Obama eingeleitete Kehrtwende werden vernichtende Experimente mit der kleinsten Erscheinungsform des Menschen weiter staatlich unterstützt. Auf dieses verhängnisvolle Signal haben auch in Europa manche Wissenschaftler nur gewartet. So will der Schweizer Nationalfonds die Forschung mit embryonalen Stammzellen in den nächsten fünf Jahren mit ca 6,5 Millionen Euro unterstützen.

Kritiker des Obama-Erlasses weisen darauf hin, daß es die moralisch unbedenklichen, sog. adulten Stammzellen sind, die Patienten wirklich helfen können - und nicht etwa embryonale Stammzellen, deren therapeutische Möglichkeiten gegen Null tendieren. (Adulte Stammzellen sind jene, die nach der Geburt im menschlichen Körper vorhanden sind, also "postnatale", nachgeburtliche Stammzellen.)

Gerade die neuesten Erfolge mit adulten Stammzellen beweisen: eine Entscheidung für das ungeborene Leben ist zugleich ein Plädoyer für medizinische Vernunft und das Wohl des Patienten. Zudem heiligt der Zweck nicht die Mittel - und das menschliche Leben ist kein Ersatzteillager der Medizin, auch keine Experimentiermasse für Forscher ohne Moral.

Doch damit nicht genug des Makabren: Barack Obama ist nicht „nur“ ein radikaler Befürworter embryonaler Stammzellforschung und der Abtreibung allgemein, sondern er bejaht ausdrücklich die sog. „Teilgeburts-Abtreibung“ in den letzten Schwangerschaftsmonaten. Diese besonders brutale Abtreibungsmethode löst durch ein Hormon die Wehen der Mutter aus - und das Kind wird bis auf den Kopf zur Welt gebracht. Durch einen Stich in den Hinterkopf und das Absaugen der Gehirnmasse wird das Baby jedoch grausam ermordet.

Die Teilgeburts-Abtreibung wurde unter George Bush im Jahre 2003 verboten und diese Entscheidung sodann höchstrichterlich bestätigt. Gleichwohl setzt sich Obama für dieses blutige Abschlachten von Kindern bis zur Geburt - ja: in der Geburt - ein.

Damit erweist sich der angehende Friedensnobelpreisträger als zynischer Schreibtischtäter, der den Massenmord an den schwächsten und wehrlosesten menschlichen Geschöpfen begünstigt und hierdurch einen Teil seines eigenen Volkes der Vernichtung preisgibt. Dies sollte nicht zum Friedensnobelpreis führen, sondern zur sofortigen Amtsenthebung wegen massiver Menschenrechtsverletzungen und Amtsmißbrauch.

Christoferuswerk eV.
Felizitas Küble
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