Dienstag, 28. Juli 2009

Erzbischof Schick (Bamberg): Kein Adoptionsrecht für Homosexuelle - Kinder gehören zu Mutter und Vater

Erzbischof Schick: „Ohne Familie ist kein Staat zu machen.“ Bamberg.


(bbk) Mit deutlichen Worten wendet sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gegen das von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries vorgeschlagene Adoptionsrecht für Homosexuelle. „In der ganzen Menschheitsgeschichte und in allen Kulturen ist es unbestritten, dass die Kinder zu Mutter und Vater gehören.“ In der eigenen Familie - wenn nötig und möglich auch in einer Ersatzfamilie - wüchsen Kinder am besten heran, entwickelten sich und lernten auch im Miteinander der Geschlechter ihre eigene sexuelle Identität kennen.

Dies solle auf einmal nicht mehr so sein?, wundert sich der Erzbischof. „Nach den Ergebnissen einer Studie entwickeln sich Kinder in so genannten Regenbogenfamilien genauso gut wie in Familien mit Vater und Mutter.“ Das könne im Einzelfall so sein, konstatiert der Erzbischof, aber er kritisiert den daraus resultierenden Schluss: Adoptionsrecht für Homosexuelle. „Diesem Ansinnen muss entschieden widersprochen werden“, so Schick. „Dabei geht es nicht um Diskriminierung einer Gruppe in unserer Gesellschaft, sondern um das Beste für die Kinder.“ Der gesunde Menschenverstand müsse hier sein Recht einfordern: „Die Ehe zwischen Mann und Frau und die sich daraus bildende Familie gehören zusammen und dienen dem Kindeswohl am besten.“ Wie die Beziehungen von Kindern zu ihren Vätern und Müttern, die später in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften lebten, geregelt werde, müsse konkret im Rahmen des Kindeswohles entschieden werden. „Aber warum ein generelles Adoptionsrecht für Homosexuelle? Welche Lobby steckt hinter dieser Forderung?“, fragt der Erzbischof.

Schick erinnert an eine weitere, erst vor einigen Tagen veröffentlichte Studie, die feststellt, dass das Erleben beider Geschlechter von frühester Kindheit an der Entwicklung am besten diene. Die Studie folgert daraus, dass mehr Männer als Pädagogen, Erzieher und Lehrer in Kindergärten, sozialen Einrichtungen und Grundschulen arbeiten müssten. Darüber hinaus nennt der Erzbischof eine weitere Nachricht, die ebenfalls erst vor wendigen Tagen durch die Medien gegangen sei: „Die Zahl der Adoptionen sinkt erheblich.“ Warum dann das Adoptionsrecht ausweiten? Das generelle Adoptionsrecht für Gleichgeschlechtliche sei eine Weichenstellung in die falsche Richtung: „Ehe und Familie, wie sie im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert und geschützt sind, werden ausgehölt und irgendwann im eigentlichen Sinn nicht mehr erkannt.“ Eine Folge davon sei auch, dass noch weniger Kinder geboren würden.

Bei der nächsten Wahl sollten die Wähler die Einstellung der Parteien und Kandidaten zu Ehe und Familie genau unter die Lupe nehmen. Erzbischof Schick konstatiert: „Ehe und Familie müssen gefördert werden“. Denn „ohne Familie ist kein Staat zu machen“, vor allem kein funktionierender Sozialstaat.

Quelle: Erzbistum Bamberg