Samstag, 27. Dezember 2008

Bischof Mixa/Augsburg: “Abtreibung ist ein Unrecht”


Augsburg (kathnews). Bischof Walter Mixa hat Abtreibungen als „Unrecht“ bezeichnet. Im Interview der Woche des Deutschlandfunk sagte er, dabei sei es „egal, in welchem Monat diese Abtreibung“ vorgenommen werde. Allein aus dem demografischen Blickwinkel betrachtet sei die gegenwärtige Sicht in Politik und Gesellschaft schon „absolut kurzsichtig“, so der Augsburger Oberhirte. Die Kirche dürfe nicht aus Feigheit oder „political correctness“ von einer solchen „Unmenschlichkeit“ wie der Abtreibung schweigen. Dies gelte auch für die Diskussionen über die Einführung der aktiven Sterbehilfe, erklärte Mixa. Von Anbeginn sei das Christentum dadurch gekennzeichnet gewesen, ein Herz für sozial schwächere Menschen zu haben: „Das darf nicht aussterben.“

Nach Bischof Mixa müsse die Kirche die Kraft haben, solche gesellschaftlichen Debatten anzustoßen und sie in die Öffentlichkeit sowie die Politik hineinzutragen. Alle Stände der Kirche seien in der Pflicht, das päpstliche Lehramt aufzugreifen und insbesondere mit jungen Menschen darüber ins Gespräch zu kommen. Angelehnt an den Propheten Isaias sagte Mixa: „Wir dürfen keine stummen Hunde sein, sondern wir müssen wirklich das christliche Menschenbild als ein ganz lohnendes Alternativprogramm hineintragen in unsere Gesellschaft, die bedroht ist, weil sie den Menschen in seiner Eigenständigkeit und in der Einmaligkeit seiner Würde nicht mehr richtig einschätzt, sondern geradezu wie ein zu verwendendes oder zu verbrauchendes Material verwenden möchte.“
Ferner kritisierte der Augsburger Diözesanbischof die geplante Erhöhung des Kindergeldes um zehn Euro. Er zeigte sich nicht nur empört, sondern vor allem „sehr enttäuscht und noch mehr sehr traurig“. Angesichts der Milliardenunterstützungen für Banken und Automobilkonzerne sei eine Kindergelderhöhung von zehn Euro „geradezu lächerlich“. Oft werde Mixa von Jugendlichen gefragt, was die Kirche in solchen Fällen tue. In diesem Zusammenhang hob Mixa das hilfreiche Wirken der katholischen Schwangerenkonfliktberatung und des Sozialdienstes katholischer Frauen hervor, die „schnell und unbürokratisch“ handelten.

Quelle: Kathnews