Mittwoch, 18. Januar 2012

Berufsverband der Frauenärzte warnt vor rezeptfreie „Pille Danach

Die Frauenärzte warnen vor der rezeptfreien Vergabe der „Pille Danach“.

Allerdings nicht aus ethischen Gründen: "Steroidhormone zur Notfallkontrazeption sind keine beliebigen Pharmaka, sondern hoch wirksame und daher nur indiziert zu verordnende Substanzen. Ihre Verabreichung erfordert unbedingt einer ärztliche Einschätzung und Begleitung. Dies ist so wichtig, weil z.B. die Dosis des Hormons Levonorgestrel dieser Arzneimittel das 15-fache der üblichen Tagesdosis von Antibabypillen bzw. das 100-fache von Hormonersatz-Präparaten gegen Wechseljahresbeschwerden beträgt", erklärt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) in München.

Das Bundesland Bremen plant eine rezeptfreie Vergabe und folgt so Länder wie Großbritannien. Vor kurzem wurde die geplante rezeptfreie Vergabe in den USA durch die Obama-Regierung unterbunden.

Über die tatsächliche Wirkungsweise der „Pille danach“ herrscht Aufklärungsbedarf. Die Darstellung des Präparats als reines Verhütungsmittel ist grundlegend falsch. Als Gestagenpräparat verhindere sie entweder – je nach Zyklustag – einen Eisprung (= verhütende Wirkung) oder aber eine Einnistung des bereits empfangenen Kindes (= frühabtreibende Wirkung). Mit der Einnahme der „Pille danach“ werde also unweigerlich die Tötung eines ungeborenen Menschen in Kauf genommen.

Kurz: Die Rezeptfreiheit würde die Abtreibung des Ungeborenen erleichtern, sein Lebensrecht wäre noch gefährdeter, als es ohnehin schon ist.