Montag, 28. Februar 2011

Die „unerhörte Wahrheit“ über Irene Khan und Amnesty International

Felizitas Küble, Leiterin des KOMM-MIT-Verlags und des Christoferuswerks in Münster

Inzwischen steht es unstrittig fest und wird von Amnesty International (ai) auch öffentlich eingeräumt: Diese internationale Menschenrechtsorganisation bezahlte ihrer ehem. Generalsekretärin Irene Khan eine Abfindung von 533.103 £ (britisches Pfund), das entspricht satten 624.734 €.

Das stattliche Jahresgehalt von Irene Khan als ai-Generalsekretärin betrug jährlich ca 132.490 £, also 155.262 €. Khans Abfindung umfaßt demnach vier Jahresgehälter. Zudem erhielt Kate Gilmore (ehem. stellv. ai-Generalsekretär) eine Abfindung von 320.000 £, also 375.045 €. Der Gesamtbetrag der beiden Extrazahlungen beträgt demnach 999,779 €, also rund eine Million Euro.

Dies dürfte gewiß nicht im Sinne idealistischer Spender und ehrenamtlicher Unterstützer von „Amnesty International“ sein – und müßte auch so manchen Sympathisant von „ai“ ernüchtern.

Frau Khan war die erste muslimische Generalsekretärin von „Amnesty International“. Die Asiatin fiel während ihrer Amtszeit von August 2001 bis Dezember 2009 durch vehementen Linksdrall und anti-israelische Agitation auf. Seit Mai 2010 arbeitet sie für die Tageszeitung „The Daily Star“ in Bangladesch.

Ebenfalls im Mai 2010 erschien ihr Buch „Die unerhörte Wahrheit.“ Darin schreibt die heute 54-Jährige, Armut solle nicht als Schicksal, sondern als Folge und Ursache von Menschenrechtsverletzungen begriffen werden. Während ihrer Arbeit als ai-Generalsekretärin sorgte sie dafür, daß Armut verstärkt als „Menschenrechtsverletzung“ definiert wurde.

Die ultralinke Kämpferin gegen Armut sehnte sich offenbar privat nach immensen Reichtümern, wie ihre Gehälter und die saftige Abfindung belegen; diese beträchtlichen Beträge kassierte sie zudem von einer gemeinnützigen Organisation, die sich seit Jahrzehnten durch antikapitalistische Parolen zu profilieren versucht.
In den 70er und 80er Jahren fiel dieser zeitgeistbeflissene Verein durch weit-gehendes „Wegsehen“ bei kommunistischen Verbrechen auf. Besonders wenn es um das Aufdecken von Unrechtstaten in der „DDR“ ging, waren ai-Funktionäre auf ihrem linken Auge meist von Blindheit geschlagen – durchaus im Gegensatz zur IGFM (Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte) in Frankfurt, die unvoreingenommen auch Verbrechen in kommunistischen Diktaturen anprangerte. Kein Wunder also, daß nicht die IGFM, sondern Amnesty 1978 den UNO-Preis für Menschenrechte erhielt.

Zum Linksdrall von „Amnesty“ paßt deren Einsatz für das „Recht auf Abtreibung“, das der Verein im Jahr 2007 propagierte, woraufhin es Proteste von katholischen Mitgliedern gab, aber auch offizielle Beschwerden seitens des Vatikan. Vor allem Kurienkardinal Renato R. Martino äußerte sich deutlich gegen „ai“. Auch die IGFM kritisierte die abtreibungsfreundliche Haltung der ai-Leitung und veröffentlichte einen scharfen Widerspruch des amerikanischen Völkerrechtlers Prof. Dr. Alfred de Zayas.

Außerdem befaßte sich „ai“ immer intensiver mit Aktionen gegen die angebliche „Diskriminierung“ von Homosexuellen und ähnlichen Zeitgeist-Themen, die mit dem ursprünglichen Anliegen von „ai“ - nämlich Hilfeleistung für politisch Verfolgte – nichts zu tun haben. Vor allem im Jahr 2009 war die Amnesty-Berichterstattung vollgepackt mit Homosex-Themen; hierzu zwei Beispiele:

Am 2.4.2009 veröffentlichte ai ein Interview mit dem bekennenden Schwulen und grünen Politiker Volker Beck, der sich wie üblich gegen „Homophobie“ wandte.

Als das litauische Parlament am 16.6.2009 ein „Gesetz zum Schutz der Minderjährigen“ verabschiedete, führte dies zu 4000 Beschwerden von ai-Mitgliedern, weil das Gesetz unter anderem auch Propaganda für Homosexualität untersagt. Am 14.7.2009 protestierte „ai“ gegen dieses Gesetz mit der Begründung, daß hier „die Homophobie institutionalisiert“ werde und „die Rechte auf freie Meinungsäußerung“ verletzt würden.

Diese und andere Beschwerden führten dazu, daß der litauische Präsident V. Adamus ein Veto gegen das Gesetz einlegte. Doch der Einspruch des Präsidenten wurde lediglich von einer kleinen Minderheit des Parlaments befürwortet, so daß das Veto zurückgewiesen wurde und das Gesetz am 1.3.2010 in Kraft trat.

Auch die einseitige Parteinahme von „Amnesty“ zugunsten der Palästinenser und die inständige Abneigung gegen Israel fügt sich in dieses rot-grüne (Welt-)Bild ein; ebenso die seit Jahrzehnten intensiv betriebene Agitation gegen die USA. Im Jahr 2005 zog sich die damalige ai-Generalsekretärin Irene Khan den Unmut der Bush-Administration zu, als sie das US-Gefangenenlager Guantanamo mit dem sowjetischen Gulag gleichsetzte.

Ob diese ideologischen Kapriolen dem ursprünglichen Anliegen von Peter Benenson - dem Gründer von „ai“ - entsprechen, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Der Londoner Rechtsanwalt gründete Amnesty International im Jahre 1961; etwa zur selben Zeit trat er als Jude in die katholische Kirche ein; der 2005 verstorbene Benenson hatte sich mehrfach von linken Tendenzen bei Amnesty distanziert und ist dann aus dem von ihm gegründeten Verein ausgetreten.